Je früher und je länger Kinder nicht in Freiheit, sondern in Einrichtungen verbringen müssen, desto mehr nehmen Verhaltensauffälligkeiten zu. Manche Kinder müssen um 5 oder6 Uhr aufstehen, weil die Eltern so früh zur Arbeit gehen – nicht immer müssen. ADHS ist eine “Modekrankheit”, die aus verschiedenen Gründen gerne diagnostiziert wird: Die Eltern freuen sich, wenn nicht sie, sondern eine “Krankheit” schuld am Verhalten ihrer Kinder ist. Die Pharma-Industrie verdient Millionen an den Medikamenten. Schon lange ist auch Medizinern bekannt, dass zwei Stunden Waldaufenthalt (mit einem Elternteil oder einer anderen Person) Medikamente meist überflüssig machen. Den ganzen Tag in einer Gruppe von 15 – 30 Kindern, die sich in Häusern mit 100 – 1000 anderen Kindern befinden, kann kein Kind ohne Störung überstehen, aber wenn erst alle gestört sind, fällt das nicht mehr auf. Menschen brauchen ehrliche Resonanz auf ihre eigene Persönlichkeit und kein Anpassen an die Horde, um nicht ausgegrenzt zu werden.
(Ein sehr guter Kommentar von Christel Jachan )
Das Problem sind die Erwachsenen
Aus Frontal21 vom 04.05.13 —> Siehe auch – http://ritalin-kritik.de
Die Bücher des Schweizer Kinderarztes, Remo Largo, über kindliche Entwicklung gelten als Standardwerke. Für ihn liegt das Problem zunehmender ADHS-Diagnosen in der Gesellschaft.
Diagnosekatalog DSM-5
Was als psychische Störung gilt, bestimmt der Diagnosekatalog DSM-5, dessen neueste Ausgabe gerade in den USA erschienen ist. Psychiater Allen Frances, der viele Jahre an diesen Diagnosekatalogen mitgewirkt hat, ist inzwischen ein scharfer Kritiker. Denn im Gegensatz zu den früheren Katalogen können jetzt unter anderem auch schon extreme und keinem Anlass entsprechende Wutausbrüche bei Kindern ab sechs Jahren als eigenständige psychische Störung diagnostiziert werden. Die Folge: Immer mehr Kinder würden als psychisch krank abgestempelt und bekämen starke Psychopharmaka, ohne dass es nötig wäre.
Für den Schweizer Kinderarzt, Remo Largo, liegt das Problem in der Gesellschaft. Im Interview mit Frontal21 kritisiert er, dass immer mehr Kinder, die nicht den Leistungsanforderungen entsprechen, völlig zu Unrecht die Diagnose ADHS und in der Folge häufig starke Medikamente wie Ritalin erhalten. Seine Bücher über kindliche Entwicklung gelten als Standardwerke. Dabei seien das Problem nicht die Kinder, sondern die Erwachsenen. Eltern, Lehrer und Behörden stünden heutzutage enorm unter Druck und seien nicht mehr bereit, Kinder so zu nehmen wie sie sind, so der Erziehungsexperte gegenüber Frontal21.
Quarks & Co – ADHS und Ritalin
https://www.youtube.com/watch?v=wtR1rFlC9U0