Musik verbindet immer wieder Leute auf ganz spezielle Art und Weise. Dies ist ein weiteres Beispiel: Isabelle Ritter und Marena Whitcher verbindet aber nicht nur die Musik. Es gibt so einige Gemeinsamkeiten:
Verbinden tut uns vieles – Musik, Schauspiel, Skurrilität, Schnapsideen und viel Fantasie 😛
Isabelle Ritter
Marena und Isa stellen sich kurz vor:
Marena:
Webseite – Facebook – Youtube1 – Youtube2– Instagram – Twitter
Ich bin Sängerin, Multiinstrumentalistin, Komponistin und Performerin. Ich habe drei verschiedene Bands: „Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra“, „Eclecta“ und „Whitcher & Stocker“. Alle sind stilistisch sehr vielseitig und vermischen Avant-garde Pop mit Jazz-, Klassik und Folk. Bei allen spielt auch die Performance eine grosse Rolle. „Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra“ ist zudem sehr theatralisch und hat auch eine übergreifende Geschichte; es ist als Gesamtwerk angelegt. Weiter bin ich jährlich bei 1-2 grösseren zeitgenössisch-klassischen Musiktheater-Produktionen als Multiinstrumentalistin und Darstellerin tätig. Darüberhinaus habe ich auch Engagements in der Variété, Kollaborationen mit Big Bands, Kammerorchestern etc. Ich liebe die Vielfalt und interessiere mich nebst Musik auch sehr für Schauspiel, Performance, bildende Kunst sowie Tanz und baue alles auf diese oder jene Art in meine Arbeit ein. Damit folge ich meinem Motto: Ich will alles machen, das mir Spass macht! Was mich sehr freut und auch weiter anspornt: In den letzten Jahren hatte ich die Ehre, einige Preise zu erhalten, zum Beispiel den renommierten Musikpreis der Akademie der Künste Berlin 2015 oder den Förderpreis der Stadt Winterthur 2016.
Isa:
Website – Facebook – Youtube – Instagram
Ich bin Sängerin, Komponistin und Chorleiterin. In der Musik bin ich in ganz verschiedenen Formationen unterwegs – mit dem Accapella Frauen Quartett namens “The Sparklettes”, meiner eigenen Band und eigenen Musik “Elisa Day”, mit der Pop/Electro-Band “Flake”, mit dem Jazz-Quartett “Songgoing” von Ben Zahler sowie in zwei Duos – “Little Wings” und “Jabelle”. Die Abwechslung und die ganz verschiedenen Musikrichtungen und Besetzungen geniesse ich sehr und brauche ich auch, um meine Kreativität auszuleben. Als Sängerin durfte ich schon sowohl kleinere wie auch grössere Erfolge feiern. Ein Highlight war auf jeden Fall die Carte Blanche welche ich im letzten halben Jahr bei bee-flat Bern bekommen habe.
Nebenbei arbeite ich in einem Bioladen, was mir die nötige Ausgeglichenheit und Beständigkeit gibt.
Ihr seid beide Musikerinnen beim selben Label und habt womöglich auch sonst noch zahlreiche Gemeinsamkeiten. Wie ist es dazu gekommen? Was verbindet euch?
Isa: (Wir haben zwar dieselbe Promo-Agentur (Prolog), aber nicht dasselbe Label. Mein Label ist QFTF.)
Wir kennen uns weil wir beide an der Hochschule der Künste Bern studiert haben, aber vorallem weil ich eine zeitlang als Backgroundsängerin bei Marena’s “Shady Midnight Orchestra” dabeigewesen bin.
Verbinden tut uns vieles – Musik, Schauspiel, Skurrilität, Schnapsideen und viel Fantasie 😛
Marena: Genau, da kann ich Isabelles Worte nur bestätigen! Isabelle hat perfekt ins Shady Midnight Orchestra gepasst, da sie ein grosses schauspielerisches Talent aufweist und immer für skurrile Performance-Einlagen zu haben ist. Nicht zu vergessen ihr glasklares Engelskehlchen, welches für den Vierstimmen-Vocalsatz Gold wert war.
Was bedeutet Musik für euer Leben? Wie ist es von Prolog promotet zu werden?
Marena: Musik bedeutet für mich Stimulation, Kommunikation und Ausdrucksform. Sie bewegt die Gefühlswelt, die Gedankenwelt, kitzelt die Zellen, regt die Sinne an, schafft Möglichkeiten für andere Ausdrucksformen als Sprache und kann unterschiedliche Inhalte, Werte, gar Welten transportieren.
Musik ist fester Bestandteil meiner Identität und in jeglichen Belangen die Spielwiese meiner Kreativität und Fantasie. Alles ist möglich. Ich kann das, was mir Spass macht und mich bewegt, jegliche – wie Isa so schön sagt – Schnapsideen in meine Stücke und meinen Auftritt reinpacken. Ich kann meine eigenen Welten kreieren.
Bisher hatte ich nur positive Erfahrungen mit Prolog. Sie gehen individuell auf dich als KünstlerIn und Mensch ein und geben alles, um das Beste aus dir rauszuholen.
Nebst dem, dass Prolog sehr zuverlässig und professionell arbeitet, stecken auch super Typen dahinter, womit die Beziehung nicht nur auf geschäftlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene stimmt.
Isa: Musik ist für mich der Ort wo ich meine Kreativität ausleben kann, wo ich Kraft finde und Trost, aber auch Spass haben kann und mit Begeisterung an der Arbeit bleiben kann – eine Art Spielplatz der mein Zuhause geworden ist. In meinen Mitmusikern finde ich Seelenverwandte und sehr gute Freunde.
Prolog arbeitet sehr professionell und engagiert. Ich würde sie auf jeden Fall weiterempfehlen!
“Atme und zähle bis zehn” heisst Isas neues Album. Doch was passiert dann, wenn man bis zehn gezählt hat?
Isa: Eigentlich ist ja dieser Song eine Art Mantra oder eine Atementspannungs – Übung. Wenn man dann bei Zehn angelangt ist, sollte man ruhiger und gelöster sein. Bis Zehn bin ich eben nie gekommen, das Stück endet ja bei “Neun”…
Marena: Mit Neun von zehn bist du ja bereits ziemlich nah dran… Atmung ist etwas extrem Spannendes. Es gibt ja unzählige Techniken, die von Yoga-Gurus bis zu Spitzenathleten angewendet werden. Mir selber hilft bewusstes Atmen auch sehr. Sowohl Alltag als auch Weltgeschehen verleiten gerne mal zur inneren Unruhe – durch eine bewusste Atmung kann ich gewisse Stresssituationen verringern.
Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra – Transformation Train
Kennt Ihr www.Sharley.ch? Was denkt Ihr über die “Sharing Economy”?
Der Begriff Sharing Economy, seltener auch Share Economy, ist ein Sammelbegriff für Firmen, Geschäftsmodelle, Plattformen, Online- und Offline-Communitys und Praktiken, die eine geteilte Nutzung von ganz oder teilweise ungenutzten Ressourcen ermöglichen.[1]
Darüber finden im englischsprachigen Raum auch die Bezeichnungen Collaborative Consumption und Collaborative Economy Anwendung. Die Definition der Begriffe von OuiShare hebt dabei die Bereiche gemeinschaftlicher Konsum, kollaborative Produktion, kollaboratives Finanzwesen, offen und frei zugängliches Wissen sowie horizontale und offene Verwaltungsstrukturen hervor.[2]
https://www.youtube.com/watch?v=W4S2_44l6sE&feature=youtu.be
Marena: Nein, www.Sharley.ch kannte ich noch nicht. Super Idee! Wieso einen Bohrer selber kaufen, wenn man ihn vielleicht nur sehr selten braucht, ganz einfach einen ausleihen und sich somit gegenseitig helfen kann.
Wenn ich die Gedanken etwas weiterspinne: Einerseits ist es absurd, dass das Teilen von materiellem und geistlichem Gut keine Selbstverständlichkeit ist und sich vor allem Menschen der westlichen Kultur immer fremder zu werden scheinen. Dabei ziehen wir alle am selben Strang und wollen alle ein glückliches, erfülltes Leben. Wenn ich ganz naiv an die Höhlenmenschen zurückdenke, da konnte man doch nur überleben, wenn man zusammenarbeitete. Andererseits ist es schön, dass diesbezüglich heute wieder ein Bewusstsein herrscht und Leute die Initiative ergreifen, um den jetzigen Zustand des Individualismus zu verändern.
Isa: Nein ich kenne das nicht, aber finde alles sehr sinnvoll was geteilt wird in der westlichen Gesellschaft. Den Überfluss den wir hier besitzen ist wahnsinnig, teilen und/oder tauschen ist eine Art, dem entgegenzuwirken und zurück zur Einfachheit zu gelangen. Echt, wer braucht schon 20 verschiedene Packungen im Müsliregal???
Moby bietet seine Songs teilweise kostenlos zum Download an und empfiehlt gleichzeitig Charity-Organisationen… Was denkt Ihr darüber? Würdet Ihr das auch so machen?
Marena: Als bekannte Band hat man durchaus nochmals eine ganz andere Aussage- und Strahlkraft als z.B. als bekannter Politiker. Sich für die Menschheit einzusetzen, gerade wenn man diese Reichweite hat, sehe ich als Aufgabe von Künstlern. Ich finde es deshalb super, dass Moby sich hier als Vorbild hingestellt hat. Der einzig problematische Punkt, den ich bei diesem spezifischen Beispiel sehe – der aber nichts mir der eigentlichen Geste zu tun hat – ist, dass bei den Leuten immer mehr das Bewusstsein schrumpft, dass Musik und Kunst ebenfalls ihren Preis haben. Wo es ganz normal ist, dass sowohl Arbeitsweg wie auch Werkzeuge eines Handwerkers vergütet werden müssen, verdienen wir als Musiker gerade mal 0.003 Franken pro gestreamtem Song auf Spotify. Bei iTunes sind es sogar nur 0.001 Franken. CDs kauft ja fast keiner mehr und Touren kann man – ausser man macht kommerzielle Musik – auch nur mit Stiftungsgeldern finanzieren. Viele Menschen denken: Wieso sollte man für etwas zahlen, das man auch gratis bekommen kann? Aber auch damit muss man konstruktiv umgehen statt sich zu beschweren. Man kann seinen Feind zum Freund machen und mit Social Media oder auch sonst via Internet andere Wege finden, um an die Leute und das Geld für die Brötchen zu kommen. Aber trotz allem finde ich es wichtig, das Bewusstsein bei den Menschen zu stärken, dass auch Musiker sich nicht nur von Liebe und Luft ernähren können. Klar, man kann einen Tagesjob haben, auch das hat seine Vorteile, allerdings auch den Nachteil, dass weniger Zeit für die Kunst übrig bleibt.
Aber um zurück zum Thema zu kommen: Jemand anderem etwas Gutes zu tun, ist extrem erfüllend. Es muss auch gar kein Geld sein, es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren. Oft denkt man vielleicht „aber ich hab doch nicht mal für mich selber genug Zeit und Geld, wie soll ich denn noch jemand anderem helfen können“. Doch es ist, wie wenn man die Luft anhält (statt auf zehn zu zählen): Reine Kopfsache. Der Körper kann mehrere Minuten ohne Luft auskommen, es ist nur der Kopf, der Panik schiebt. Also lasst uns zählen.
Isa: Ich finde es eigentlich eine schöne Idee. Funktionieren tut es aber nur wenn Einkommen und Ausgaben für den Künstler stimmen. Wenn man Songs kostenlos zum download anbietet aber dann selber kaum die Rechnungen zahlen kann, fühlt sich das ja auch nicht gut an. Und vorallem – auch wenn Musik und andere Kunstformen manchmal schwer greifbar sind, investieren wir wie alle anderen Berufe sehr viel Zeit, Energie und Geld in unsere Projekte, was auch geschätzt werden sollte und unserem Umfeld bewusst sein sollte.
Ich mag es deshalb eher, ab und zu kleine Privat-Konzerte zu geben und die Kollekte dann ganz bewusst an eine Organisation zu spenden. Das ist dann wie ein einmaliges Geschenk – eine Momentaufnahme, wo man die Leute auch direkt sehen kann die an das Konzert kommen und etwas spenden. Das ist meiner Meinung nach dann auch noch etwas persönlicher.
Kleine Auflockerung: Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra – Last Chance for a Ghost
Worauf achtet ihr bei der Wahl von Charity-Projekten, die Ihr unterstützen wollt?
Marena: Permanent unterstütze ich die beiden Hilfsprojekte MSF (Médecins sans frontières) und GfbV (Gesellschaft für bedrohte Völker). Bei MSF arbeitet ein guter Freund von mir, der immer wieder Einsätze in verschiedenen Ländern macht, womit ich einen unmittelbaren Bezug zum Projekt habe. GfbV hat mich auf der Strasse angequatscht und mit ihren Themenbereichen und Vorgehensweisen überzeugen können. Dies war also eher ein Zufall. Aber letztlich gibt es viele Hilfs- und Wohltätigkeits-Organisationen, denen ich etwas würde spenden wollen! Ich bin überzeugt, wenn alle Menschen schon nur fünf andere Menschen in ihrem Umfeld unterstützen würden – egal ob mit materiellen oder geistlichen Werten – allen Menschen auf der Welt geholfen wäre… Deshalb unterstütze ich immer wieder auch gerne Musikerfreunde bei Crowdfunding-Projekten oder versuche, Leute miteinander zu vernetzen.
Isa: Es muss was passieren! Schöne Worte und schöne Websites überzeugen mich dann weniger als Taten und Resultate.
Grundsätzlich mag ich es aber fast mehr, in meinem kleinen Umfeld zu teilen und zu schenken. In dem Bioladen wo ich arbeite bleibt oft etwas liegen – abgelaufene Waren oder schrumpeliges Gemüse. Altes Brot oder Ware mit kaputtgegangener Verpackung die man nicht mehr zum Verkauf anbieten kann. Oft verteile ich dann die Lebensmittel und Waren an mein Umfeld, stelle sie in öffentliche Kühlschränke oder verschenke sie an Menschen auf der Strasse. Direkt zu sehen wohin dein Geschenk geht finde ich sehr schön und ich träume auch schon lange davon, einmal eine Zeitlang in einem Hilfsprojekt tätig zu sein wo ich direkt mit den Menschen oder der Natur arbeiten kann.
Habt Ihr auch noch andere innovative Projekte oder was steht als nächstes an?
Marena: Dieses Jahr ist bei mir viel los! Nebst meinen eigenen Projekten mit Konzerten und Songwriting-Wochen habe ich auch einige bevorstehende Kollaborationen und Engagements in verschiedensten Stilrichtungen. So zum Beispiel ein Familienkonzert mit sechs MusikerInnen des „Winterthurer Musikkollegiums”, für welches Maximilian Grossenbacher Stücke von mir arrangiert hat. Ich liebe die Verschmelzung von Avantgarde-Pop/Jazz und Klassik! Weiter habe ich eine Kollaboration mit der Bigband „Bodan Art Orchestra“, für welches ebenfalls Stücke von mir arrangiert sowie neue Stücke geschrieben wurden. Das Konzert wird sich auf gleichermassen verspielte wie auch wissenschaftliche Art rund um die Traumanalyse des Schweizer Psychiaters C.G. Jung drehen. Dann bin ich den ganzen Herbst für zwei verschiedene zeitgenössisch-klassische Musiktheater in Berlin und Potsdam als Multiinstrumentalistin und Darstellerin tätig. Darüber hinaus bin ich Ende Jahr für 20 Aufführungen am Casinotheater Winterthur im Weihnachtsdinner Spektakel „Stille Kracht“ engagiert. Es lebe die Vielfalt!
Isa: Im Herbst wird die Platte von Flake getauft und veröffentlicht, an welcher wir in den letzten zwei Jahren gearbeitet haben. Darauf freue ich mich sehr. Ausserdem steht eine Tour mit Elisa Day in Deutschland an, auf welcher wir unsere frisch getaufte CD vorstellen werden. Mit Joe Haider und The Sparklettes gehe ich zudem im September ins Studio – ein grosses Projekt mit 13 Musikern! Darauf bin ich sehr neugierig! Nebenbei werden wir mit den Sparklettes aber bald ein neues eigenes Programm auf die Beine stellen, worüber ich aber noch nichts verrate… Das Streicher-Projekt welches ich im Frühling für die Carte Blanche auf die Beine gestellt habe möchte ich ausserdem auch definitiv noch einmal ins Leben rufen…
Welche Fragen möchtet Ihr euch gegenseitig über die Zukunft stellen? Ihr habt jetzt die Gelegenheit dazu diese zu beantworten.
Marena’s Fragen: | Isa’s Antworten: |
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Isa’s Fragen:
1) planst du noch ein Projekt mit einer grösseren Besetzung? Momentan bist du ja vorallem mit Duos unterwegs. 2) du bist auch sehr oft im Theater/im Schauspiel engagiert – denkst du du wirst dich in Zukunft mehr in diese Richtung orientieren? 3) meinst du wir werden wieder einmal zusammen ein Projekt machen?(also ich wär voll dabei ;-)) 4) wo siehst du dich in zehn Jahren? 5) Woher nimmst du deine nie endende Energie? 6) Was hat dir an der Zeit in New York am meisten gefallen? Welcher Eindruck der Stadt bleibt dir? 7) Wenn du dich auf nur ein Projekt/eine Tätigkeit/ein Instrument reduzieren müsstest – was würdest du wählen? 8) Was denkst du, was ist der Sinn des – oder deines Lebens? |
Marena’s Antworten:
1) Ja, tatsächlich befindet sich wieder ein Projekt mit grösserer Besetzung in der Brainstormingphase! Details möchte ich hier aber noch keine verraten 😉 2) Ja, ich denke schon! Die Musik wird immer an erster Stelle stehen, aber ich finde die Abwechslung bzw. die Verbindung und gegenseitige Inspiration mit dem Theater/Schauspiel sehr spannend und bereichernd. 3) Unbedingt! Das wird ja dann wieder was, hihi. 4) An einem ziemlich ähnlichen Ort wie jetzt, sprich ich mach alles, was mir Spass macht und bin sehr vielseitig unterwegs, sowohl mit meinen eigenen Projekten wie auch mit deren Anderer. Der Unterschied besteht dann hoffentlich darin, dass ich – und dies ist eigentlich bereits ein mittelfristiges Ziel – eine Person oder ein Team habe, das mir im administrativen, organisatorischen und teilweise auch künstlerischen Bereich – da v.a. im Bezug auf Videoclips – Arbeit abnimmt, damit ich mich mehr der Kunst widmen kann. Es ist verblüffend, wie viele Stunden am Tag ich mit solchen Dingen am Computer verbringen muss. Wenn jetzt also irgendwer diese Konversation liest und sich dafür interessiert, bitte unbedingt bei mir melden! 😀 Und vielleicht mach ich in zehn Jahren einmal im Jahr Ferien auf dem Mond? 5) Einerseits liegt es an meinem wundervollen Umfeld von Familie und Freunden, die mich alle extrem unterstützen und fördern. Eine Stärke von mir ist, dass ich keine Scheu habe, um Hilfe oder Rat zu fragen, was in gewissen Momenten sehr wertvoll ist. Weiter mache ich nur Dinge im Leben, die mir Spass machen und wie ich auch oben schon erwähnt habe, packe ich all das in meine eigenen Projekte rein. Das feuert an. Ich hab auch bei Projekten von anderen, wo ich mitmache, konstant meine „Spassfühler“ ausgestreckt und folge der Spur bewusst: Wenn ich merke, etwas hat mir extrem gut gefallen, wie zum Beispiel die Arbeit als Darstellerin, dann verfolge ich das aktiv, indem ich Kontakte in der (Musik-)Theaterszene ausfindig mache und diese angehe. Früher oder später hat sich bis jetzt immer etwas ergeben. Ich bin ja auch fest überzeugt davon, dass wenn man etwas wirklich will, man es auch bekommt. Nebst all dem lege ich zudem grossen Wert auf eine gesunde Ernährung, viel Schlaf und viel Sport. Das trägt sicher auch noch seinen Teil zu meiner Energie und Lebensfreude bei! 6) Die riesige Auswahl an hochstehender Kunst! Es gibt aaaaalles dort – im Übermass! Man könnte sich jeden Tag von Morgen früh bis Abend spät mit Ausstellungen, Aufführungen, Konzerten, Tanzstunden, Soundinstallationen, jam sessions, flash mobs etc. vollstopfen. Das hab ich auch meistens getan – und geliebt! Auch wenn es furchtbar klischeehaft klingt, so hat sich New York für mich als Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten behauptet. Nichtsdestotrotz stimmt dies nur, wenn es um Kreativität, Kunst und Originalität geht. Was aber das (Über)Leben als Künstler in dieser Metropole betrifft, so scheint dies ein wahrer Kampf zu sein. Ich habe von zahlreichen Musikern erfahren, dass die meisten Auftritte sehr schlecht bezahlt sind – falls überhaupt. Viele Künstler sind auf einen zusätzlichen Job angewiesen, um überhaupt überleben zu können, müssen zahlreiche kommerzielle Gigs spielen, wie etwa Hochzeiten, oder für lukrativere Konzerte nach Europa reisen. Dies hat zur Folge, dass diejenigen Musiker ausgesiebt werden, die die Stadt und die Musik nicht aus vollster Seele lieben. Nur, wer wirklich bereit dazu ist, alles herzugeben, kann in New York bestehen. Auch wenn es paradox klingt, so scheint dies die allgemeine Energie der Künstler indes nur noch zu verstärken. Die Dichte der herausragenden Kunst hier ist schier unglaublich. Es ist schwierig, sich einen anderen Ort auf der Welt vorzustellen, der es mit New York aufnehmen könnte. Jede Person, die ich bis jetzt hier kennengelernt habe, war sehr zuversichtlich und glücklich, in dieser Stadt leben zu können. Die Schweiz unterstützt ihre Kunstszene mit weit mehr finanziellen Mitteln als viele andere Länder – dieser Aufenthalt in New York war auch eine gesunde Ermahnung daran, dass man dieses Privileg als Schweizer KünstlerIn nicht als selbstverständlich ansehen sollte. 7) Oh Gott Isa, alles, nur das nicht!!! Wobei, wennn ich mich auf ein Projekt reduzieren müsste, wäre das eigentlich gar nicht so schlimm, da ich ja dann dort trotzdem immer noch alles reinpacken kann 😉 So gesehen würde ich mich also für ein eigenes Projekt entscheiden, mit dem ich flexibel umgehen kann. Und zu Singen liebe ich auch nach wie vor am meisten. Diese Direktheit schafft einfach kein anderes Instrument. 8) Das ist der, den ich mir selber schaffe. Es gibt meiner Meinung nach keinen übergeordneten Sinn des Lebens. Ausser man glaubt an einen Gott. Gott steht für mich sinnbildlich dafür, was mein Leben erfüllt. In meinem Fall Kunst, Familie und Freunde. Das Schöne ist, dass wir – zumindest in der westlichen Kultur – keinerlei Grenzen haben, wie wir unser Leben und somit unseren Sinn gestalten können. Den Sinn, die Welt und das Universum zu hinterfragen finde ich grundsätzlich sehr wichtig, wenn es dann aber zu Identitätsverlust oder Luxusproblemen führt, finde ich das schade. Denn für mich steht unser Privileg und das, was wir daraus machen können, an erster Stelle. |
Habt Ihr schon einen Peace-Song gemacht? Wann wird es endlich Frieden auf der Welt geben? Kann Musik dies ermöglichen?
Isa: Ich habe einmal einen Song geschrieben der um Frieden und Harmonie gegangen ist. Veröffentlicht habe ich ihn aber bis jetzt noch nicht, vielleicht kommt das ja noch…
Frieden auf der Welt? Hoffentlich bald! Die Realität erzählt leider etwas anderes. Musik kann auf jeden fall ihren Teil dazu beitragen, aber wirklich geschehen sollte etwas in den Herzen und Köpfen der Menschen was vielleicht nicht nur durch Musik ermöglicht werden kann.
Marena: Nein, einen Peace-Song habe ich so direkt noch nie gemacht. Ich habe viel Respekt vor klaren und direkten politischen Aussagen in meiner Musik. Meine Herangehensweise besteht eher darin, mystische Themen wie Leben und Tod, Zeit, Kulturgut oder Naturphänomene auf meine persönliche, verspielte und doch tiefsinnige Art zu thematisieren, um so eine – vielleicht könnte man es so sagen – Feinfühligkeit oder Nachdenklichkeit zu wecken. Ich bin aber tatsächlich der Meinung, dass Musik Frieden stiften kann. Nicht indem es mehr Peace-Songs braucht, auf welche die Leute hören sollten, sondern indem man der Musik einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft verschafft. Denn Musik bedeutet Gemeinschaft, aufeinander hören und eingehen, einander unterstützen und an sich selbst arbeiten. Musik fördert die Intelligenz, da das Gehirn trainiert wird sowie die Feinmotorik und Eigenständigkeit. Und es werden Glückshormone ausgeschüttet und auch das Selbstbewusstsein und -vertrauen gestärkt. All dies wurde in wissenschaftlichen Studien belegt. So gesehen ist Musik also für jede Person aber auch für die Gesellschaft als Ganzes sehr gesund und wichtig. Leider wird der Musikunterricht in der Schule immer stärker vernachlässigt, was ich geradezu beängstigend finde. Ich bin überzeugt, mit einer besseren Musikausbildung von Kindern und einem höheren Stellenwert von Musikern in der Gesellschaft, hätten wir mehr Frieden auf der Welt!
Habt Ihr schon mal einen Baum umarmt? Wann das letzte Mal und wieso? P.S. ist gesund…
Marena: Danke, dass du mich daran erinnerst – das sollte ich wieder mal machen! Das habe ich als Teenie ab und zu gemacht, das war in meiner Klasse damals sogar ein Trend, haha.
Isa: Haha, ja schon öfter, ich glaube das letzte mal vor ein paar Wochen. Weil Bäume so gut riechen und ich immer ausprobieren möchte ob meine Arme genug lang sind um den ganzen Stamm zu umarmen. Hat bis jetzt leider nie geklappt, vielleicht sollte ich mir mal einen kleineren Baum vornehmen.
Über welche Interviewpartner würdet Ihr gerne einen Dialog auf www.MyTree.TV lesen? (Vorschläge)
Marena: Ich finde eure vielseitige Auswahl an Interviews grandios! Spezifische Interviewpartner fallen mir gerade keine ein, dafür aber ein paar Themengebiete, zu welchen ich gerne Interviews mit Experten lesen würde:
– Weltraumforschung
– Thesen über die Evolution der Erde in 1000,10’000 und 1’000’000 Jahren.
– Mindfulness und allgemein Meditation und Yoga
– Alternative Lebensräume (also z.B. alternative Häuser, Lebensgemeinschaften etc.)
– die Bedeutung von Kultur im heutigen Zeitalter und die Konsequenzen, wenn es sie nicht gäbe, sowie die Vor- und Nachteile von Fördergeldern.
– Das menschliche Gehirn und seine Fähigkeiten. Damit verbunden z.B. Autismus
– Die Theorie „Law of attraction“ oder auf deutsch “Gesetz der Anziehung”. Grob gesagt, die Auswirkungen von Gedanken und Wünschen.
Isa: – Über andere kreative Berufe – wie Malerei, Schauspielerei, Töpferei, Literatur etc.
- Über ganz spezielle nicht so gängige Berufe – wie Blindenführer, Klavierbauer, Schuhmacher, Winzer oder Brauer, Bestattungsfachkräfte, Schornsteinfeger, Glückskeksautoren….
Herzlichen Dank für Deine Zeit und die Beantwortung dieser Fragen.
This is the end… Welcher Song könnte besser passen?
Little Wings – The End (The Doors Cover)
P.S. Vielleicht kennt Ihr jemanden, der ebenfalls gerne Interviews macht… 😉
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