Die Musikfestivals in der Schweiz sind bekannt für ihre lebendige Atmosphäre, die Vielfalt der aufgeführten Musik und die beeindruckenden Veranstaltungsorte. In den letzten Jahren haben viele dieser Festivals jedoch auch Schritte unternommen, um nachhaltiger zu werden. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf vier große Schweizer Musikfestivals – Openair St. Gallen, Paléo Festival Nyon, Openair Frauenfeld und Openair Gampel – und bewerten ihre Bemühungen in Bezug auf die Nachhaltigkeit.
Openair St. Gallen
Das Openair St. Gallen hat zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit des Festivals umgesetzt und ist bestrebt, den ökologischen Fußabdruck des Festivals zu verringern. Sie bieten Rabatte auf die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an und haben den gesamten Strombedarf durch erneuerbare Energien gedeckt. Sie haben Maßnahmen zur Reduzierung von Abfällen eingeführt, wie z.B. ein Zeltdepot und die Verwendung von Mehrwegbechern. Sie kompensieren ihre CO2-Restemissionen in Klimaschutzprojekte und sind damit als erstes der großen Schweizer Openair-Festivals klimaneutral.
Paléo Festival Nyon
Das Paléo Festival Nyon hat angekündigt, ihre CO2-Emissionen bis 2025 um 25 Prozent senken zu wollen. Sie planen, das Festivalgelände umzugestalten und neue Umweltstandards zu setzen. Das Festival wird nur mit Ökostrom betrieben und über 5000 Freiwillige helfen Besuchenden dabei, Müll richtig zu entsorgen.
Openair Frauenfeld
Die Organisatoren von Live Nation kündigten an, bis 2030 sämtliche Festivals “Zero Waste” durchzuführen. Als erster Schritt werde bis 2021 Einwegplastik verbannt.
Openair Gampel
Das Openair Gampel hat eine Nachhaltigkeitsstrategie implementiert, die sich auf Abfalltrennung und Recycling konzentriert. Sie suchen 150 Freiwillige, die ihrem Zero Waste Team beitreten möchten. Sie haben eine Vision von “Zero Waste”, bei der kein Abfall produziert wird und jeder für seinen eigenen Abfall verantwortlich ist. Sie haben auch eine Vision namens “Everybody is a VIP”, bei der jeder Gast gleich wichtig ist, unabhängig von seiner körperlichen oder geistigen Fitness oder seiner sozialen Stellung. Sie streben an, nicht größer, sondern besser zu werden, indem sie mehr Platz für jeden Gast schaffen und die Qualität vor die Quantität stellen.
Fazit
Es ist ermutigend zu sehen, dass so viele große Veranstaltungen sich für nachhaltige Praktiken einsetzen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass die spezifischen Herausforderungen und Möglichkeiten jedes Festivals unterschiedlich sein können, was bedeutet, dass verschiedene Ansätze zur Nachhaltigkeit angemessen sein können.
Die wichtigsten Faktoren zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks auf Musikfestivals sind:
- Energieeffizienz: Die Verwendung von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Technologien kann den Energieverbrauch und damit die CO2-Emissionen erheblich reduzieren.
- Abfallmanagement: Durch die Reduzierung von Abfällen, insbesondere von Einwegplastik, und die Förderung von Recycling können Festivals ihren ökologischen Fußabdruck verringern.
- Nachhaltige Mobilität: Die Förderung der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Fahrgemeinschaften kann die CO2-Emissionen durch den Verkehr reduzieren.
- Nachhaltige Ernährung: Die Bereitstellung von vegetarischen oder veganen Optionen und die Verwendung von lokal produzierten Lebensmitteln können den CO2-Fußabdruck der Ernährung verringern.
- Suffizienz: Dies bezieht sich auf das Streben nach einem Lebensstil, der nicht auf übermäßigem Konsum basiert. Bei Festivals kann dies bedeuten, dass weniger Ressourcen verbraucht werden, indem beispielsweise weniger Material für Bühnendekorationen verwendet wird oder Besucher dazu ermutigt werden, nur das mitzubringen, was sie wirklich brauchen.
Alle diese Festivals unternehmen wichtige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und arbeiten kontinuierlich daran, ihre Praktiken zu verbessern. Es ist wichtig zu betonen, dass Nachhaltigkeit nicht nur darum geht, effizienter zu sein, sondern auch darum, suffizient zu sein – also genug zu haben und zufrieden zu sein, ohne übermäßig zu konsumieren. Dies ist ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit, der oft übersehen wird, aber eine große Rolle bei der Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks spielt.