Bruno Sauter, wer sind Sie und wieso sind sie am WorldWebForum?
Ich bin Generaldirektor des Amtes für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich, welches der Volkswirtschaftsdirektion angehört. Dieses umfasst die Bereiche Standortförderung, Arbeitsmarkt, Arbeitslosenkasse, Arbeitsbewilligungen und Arbeitsbedingungen sowie die Fachstellen Volkswirtschaft, Wohnbauförderung sowie Wirtschaftliche Landesversorgung. Ebenfalls ist das AWA federführend bei der Ausgestaltung des künftigen nationalen Innovationsparks im Kanton Zürich.
Unter anderem deswegen nehme ich an diesem Anlass teil: Der nationale Innovationspark soll die Spitzenposition Zürichs in der Innovationskraft untermauern und weiter stärken. Diesen Anspruch versuchen wir bereits mit verschiedenen Cluster-Initiativen wie beispielsweise eZurich geltend zu machen. In verschiedenen Clustern, wie demjenigen der ICT bilden wir die entsprechenden Branchenakteure ab und vernetzen diese entlang ihrer Wertschöpfungsketten, wodurch die Innovationskraft gesteigert werden soll.
Offensichtlich sind sie nicht ein Twitter-Nutzer… Wieso nicht?
Twitter ist per se eine Dialog-Plattform. Erstens pflege ich mich immer gerne persönlich mit meinem Gegenüber zu unterhalten, zweitens bietet mein Alltag nicht Vieles, dass es der Welt preiszugeben wert wäre, drittens fehlt mir schlicht die Zeit, um mich in den Sozialen Medien zu tummeln und viertens bevorzugte ich andere Plattformen des sozialen Austausches, wenn ich denn einmal Zeit dafür fände.
Was ist ihre bevorzugte Kommunikationsform?
Die persönliche Kommunikation: Augenkontakt, Empathie und Offenheit.
Unia prangert mafiöse Zustände auf Zürcher Baustelle an; was sagen Sie dazu? Fällt das in Ihren Zuständigkeitsbereich? Was wird unternommen?
Die von der Gewerkschaft beanstandeten Fälle betreffen den Zuständigkeitsbereich der betreffenden Sozialpartner, wo es einen Gesamtarbeitsvertrag gibt. In Branchen, die durch einen allgemein verbindlich erklärten Gesamtarbeitsvertrag geregelt sind, sorgen die Sozialpartner gemeinsam für die Einhaltung der geltenden Arbeits- und Lohnstandards. In Branchen ohne Gesamtarbeitsvertrag kontrolliert und sanktioniert der Kanton Lohnunterbietungen gemeinsam mit den Sozialpartnern. Der Zürcher Regierungsrat hat dem AWA einen tadellosen Vollzug attestiert.
Wie sehen Sie die Zukunft für den Wirtschaftsstandort Schweiz und für Zürich im speziellen?
Sehr gut, sofern wir am Ball bleiben. Um die Kreativität, den Innovationsgeist und Markterfolg der hiesigen Unternehmen mache ich mir keine Sorgen. Und wir unterstützen diese beispielsweise durch die Gewährleistung optimaler Rahmenbedingungen, mit unseren Cluster-Initiativen wie eZurich oder der Planung eines Innovationsparks nahe der Zürcher Stadtgrenze in Dübendorf.
Sie wollen die Wohnlage in Zürich verbessern. Beinhaltet dies auch erschwingliche Wohnungen für Studenten?
Es ist nicht unsere Aufgabe, aktiv in den Immobilienmarkt einzugreifen und diesen zu steuern. Das ist alleine Sache des Marktes, eine Frage von Angebot und Nachfrage. Mit unserer Wohnbauförderung bieten wir in Form von Darlehen denen Hand, die sich dem gemeinnützigen Wohnbau verschreiben.
Wenn Sie in ein anderes Land ziehen müssten, welches würden Sie wählen und wieso?
Es gibt für mich viele schöne Orte auf dieser Welt, auf einen bestimmten will ich mich nicht festlegen.
Mögen Sie Witze? Wie wichtig ist Humor in ihrem Job?
Ja, ich mag Witze und ich mag Humor. Es kommt aber stets aufs Niveau an. Humor im Job wie auch im Leben grundsätzlich ist mir sehr wichtig.
Zürcher sind immer brauchbar 😉