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Interview mit Birte www.umdenker.ch

Interview mit Birte www.umdenker.ch

https://umdenker.ch/umdenker/

Liebe Birte, wer bist Du und wieso hast Du www.umdenker.ch gegründet? 

Ich bin 35, Mama und Ehefrau und von Beruf umdenker. Umdenker.ch habe ich gegründet weil mir persönlich eine Plattform gefehlt hat, auf der ich mich informieren kann und gleichzeitig die notwendigen Dinge einkaufen kann – und das auch ohne das ich alles perfekt mache. Ich möchte eine Community schaffen, die sich gegenseitig unterstützt, ihr Wissen teilt und in der jeder stolz darauf ist, wie er seine eigene Nachhaltigkeitsjourney geht.

“Eine bewusstere und nachhaltigere Lebensweise ist ein Marathon und kein Sprint.” Steht auf Deiner Webseite. An welchem Punkt bist Du nun in diesem Marathon?

Ich würde glauben, ich bin irgendwie auf Kilometer 20. Oftmals habe ich das Gefühl, dass ich auch gar nicht weiter kommen kann, weil immer mehr Themen aufkommen, die das Thema Nachhaltigkeit wichtig machen. Dann wieder habe ich das Gefühl ich habe einen grossen Schritt nach vorne gemacht, weil tolle neue Dinge auf den Markt gekommen sind, die für mich eine echte Problemlösung sind. Fest steht, dass ich mich da wo ich stehe vollkommen wohl fühle. Ich finde es spannend und toll, dass ich mich im Thema Nachhaltigkeit stetig weiterentwickeln kann und geniesse es, so viel neues zu lernen und auszuprobieren.

Auf Deinem T-Shirt steht “WMN PWR”. Das steht vermutlich für Women Power. Wieso heisst Deine Webseite nicht www.umdenkerInnen.ch ? (Berechtigte Frage, oder?)

Ich bin total stolz, dass ich Unternehmerin bin. Noch stolzer bin ich auf meinen Jobtitel als umdenker. Tatsächlich ist es so, dass der Grossteil meiner Community und Kunden weiblich ist. Scheinbar ist das Thema Nachhaltigkeit bei Frauen bereits etwas stärker verankert. Für mich ist es wichtig, dass aber alle mit umdenker eine Community finden, mit der sie ihren Weg im Bereich Nachhaltigkeit suchen, finden und gehen können. Deshalb umdenker und nicht umdenkerInnen. 

Als ich den Namen ausgesucht habe, war mir wichtig ihn zu “personalisieren”. Nachhaltigkeit ist für mich vor allem auch die Übernahme von Verantwortung. Indem ich also sage, sei ein umdenker, bitte ich ganz konkret jemanden darum, Verantwortung für seine Entscheidungen zu übernehmen. 

Und was das Thema Women Power im Business angeht – da bin ich voll dabei. Aber glücklicherweise hatte ich noch nie das Gefühl, dass ich als Frau in meinen Business eine irgendwie andere Rolle spiele als Männer. Trotzdem finde ich es toll, wenn sich immer mehr Frauen selbständig mache und ihre Ideen in die Tat umsetzen. 

Woran arbeitest Du im Moment?

Zur Zeit fokussiere ich mich auf den Bereich Content, vor allem auf das Thema eBooks. Ich habe einen Blog, auf dem ich viel Erfahrungen und Wissen teile. Ich merke immer, dass das extrem motivierend und hilfreich für die Leser ist. Für diejenigen, die nun einen Schritt weiter gehen möchten, habe ich die eBooks geschrieben – praktische Alltagshelfer, die konkrete Tipps und Tricks geben, seinen Alltag nachhaltiger zu gestalten. Ich freue mich, dass da nun einige mehr erscheinen werden.

Und ansonsten ist mein Kopf immer überall – ich bin total inspiriert von vielem was ich sehe und lese und überlege ständig, wie ich etwas umsetzen kann. 

Kennst Du www.newTree.org? Was denkst Du darüber?

Bisher nicht, aber natürlich musste ich mich gleich informieren. Es sieht nach einem tollen Projekt aus. Grundsätzlich finde ich Projekte toll, die Nachhaltigkeit vollumfänglich thematisieren. Auch ist es mir jeweils wichtig, dass Hilfe zur Selbsthilfe angeboten wird und nicht einfach eine Lösung entschieden wird für Leute, die diese vielleicht gar nicht brauchen oder nutzen wollen bzw. können. 

Welche Charity-Organisationen unterstützt Du und wieso?

Mit umdenker.ch pflanzen wir für jede Bestellung über CHF 100.- Warenwert einen Baum mit https://clickatree.com. Keine direkte Charity, aber mir ist es wichtig, etwas zu tun. Und so habe ich entschieden keine kostenfreien Lieferungen ab einem bestimmten Warenwert anzubieten, sondern für mehr Bäume auf diesem Planeten zu sorgen.

Da ich auch Kosmetikprodukte vertreibe und die nun mal ein Ablaufdatum haben, spende ich regelmässig Produkte, die noch nicht abgelaufen sind, aber kurz davor stehen, an Frauenhäuser oder soziale Projekte. Hier unterstütze ich verschiedene in der Schweiz und frage jeweils an, ob sie etwas gebrauchen können. Für mich persönlich ist es wichtig, hier einen geschlossenen Kreislauf herzustellen und die Produkte jemandem zur Verfügung zu stellen der sie nutzen kann, bevor ich sie entsorgen muss. 

Kompensiert DU CO2 für die Lieferung deiner KundInnen? 

Ich verschicke alle Pakete aus dem Shop B-Post mit der Schweizerischen Post. Diese übernehmen die Kompensation der Pakete seit Anfang 2021 und verschicken klimaneutral. 

Worauf ich sehr achte ist die Auswahl an Verpackungsmaterialien und diese sind ebenfalls “klimaneutral” produziert, sprich die anfallenden CO2-Emissionen durch die Herstellung sind vom Hersteller kompensiert.

Kennst Du faircustomer.ch? Was denkst Du über diesen Shop? 

Kenne ich ehrlicherweise nicht, wenn ich es mir aber anschaue, sieht es nach einem coolen Projekt aus. Ich finde es toll, vor allem Produzenten von nachhaltigen Produkten jeweils eine Plattform zu geben um ihre Produkte zu präsentieren. Das war mir persönlich bei umdenker.ch ebenfalls wichtig – jeder Produzent hat seine eigene Seite bei uns wo kurz vorgestellt wird, was er macht und warum er das macht. 

Hast Du auch noch andere innovative Projekte oder was steht als nächstes an? 

Zur Zeit spiele ich in meinem Kopf mit der Idee, ob ein Unverpacktladen bei mir im Ort vielleicht ein nächster Schritt sein könnte. Da bin ich ganz am Anfang, sammle Informationen und bereite mich mal auf den Moment vor, wenn doch mal ein tolles Ladenlokal frei wird. 

Seit einiger Zeit sammle ich ausserdem fleissig Ideen für umdenker-Produkte. Jeder der im Bereich Nachhaltigkeit unterwegs ist, wird wissen, dass es nicht ganz leicht ist, die richtigen Produzenten, Materialien und Produktionsbedingungen für seine Ideen zu finden. Ich lasse mir hier gerne Zeit, bin aber immer aktiv auf der Suche.

Hast Du schon mal einen Baum umarmt? Wann war das letzte Mal und wieso? P.S. ist gesund… 

Habe ich tatsächlich schon gemacht. Das letzte Mal ist schon ganz lange her – 2006 als in Australien war. Da habe ich eine Tour gemacht mit einem Ranger, der uns ganz viel über die Natur und die Wichtigkeit des Ökosystems erklärt hat. Und jeden Abend, bevor wir im Biwak unter den Sternen geschlafen haben, haben wir alle einen Baum umarmt und uns bedankt.  Zu dem Zeitpunkt war mir gar nicht wirklich bewusst wie cool das eigentlich ist, aber in der Rückschau bin ich sehr froh um diese Erfahrung. 

Wen sollte ich als nächstes auf www.MyTree.TV interviewen? (Vorschläge) 

Chris von ClickaTree – er hat eine besondere Geschichte wie er zu seinem Business gekommen ist. Ausserdem hat er mir erklärt was Charitalismus ist und ich finde jeder sollte davon hören.

Herzlichen Dank für Deine Zeit und Deine Energie für die Beantwortung dieser Fragen. 

Doku über nachhaltigen Konsum

Die Konsumgesellschaft und die Folgen – Shoppen nonstop | Konsum & Kaufrausch | Reportage | SRF Dok

Sechs Reportagen dokumentieren die Schattenseiten unserer Konsumgesellschaft und blicken hinter die Kulissen der gigantischen Marketing-Aktion des «Black Friday».

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«Like me, click me, buy me»
Xenia Tchoumitcheva, 32, gehört zu den erfolgreichsten Influencerinnen der Schweiz. Mit ihrer Werbung beeinflusst sie geschickt das Kaufverhalten junger Konsumentinnen und Konsumenten. Der Online-Experte Aldo Gnocchi zeigt auf seiner persönlichen «Customer-Journey» wie Onlinehändler mit «Cookies», «Targeting», «Tracking» und Tricks Konsumentinnen und Konsumenten zu ihren Produkten lotsen.

«SOLD»
Aron Cash, 25, ist ein Reseller. Neben seinem Job als Junior-Programmierer verkauft er limitierte Marken-Sneakers. Der junge Geschäftsmann profitiert von der künstlich geschaffenen Knappheit spezieller Sneakers und verdient damit fast so viel Geld, wie in seinem regulären Job.

«Wo die Post abgeht»
Im Paketzentrum Härkingen bearbeiten 400 Postangestellte bis zu 325‘000 Pakete pro Tag. Was mag in den hunderttausend Paketen wohl sein, die sie jeden Tag sortieren? Viele Mitarbeitende stellen sich diese Frage schon lange nicht mehr. Sie sind froh, dass ihnen der Paketboom einen sicheren Job beschert. Und doch wundern sie sich über die scheinbar ungebremste Konsumlust der Schweizerinnen und Schweizer.

«Ich bin ein Schnäppli-Jäger»
Rafael, 23, ist ein professioneller Schnäppchenjäger. Durchschnittlich zwei Stunden pro Tag sucht er nach dem besten Deal. Der versierte User kennt Tricks und Vorgehensweisen, um an die günstigsten Angebote zu kommen. Hat er ein «Schnäppli» entdeckt, verschafft ihm das einen Adrenalin-Kick.

«Ich bin ein Antikapitalist»
«Konsum macht nicht glücklich», davon ist Philippe, 33, überzeugt. Der gelernte Detailhandelsfachmann beobachtet, wie Konsum zur Sucht werden kann und wie die Menschen sich bei einem Schnäppchen vergessen können. Er wünscht sich weniger Konsum und mehr Solidarität und Gerechtigkeit.

«Was übrig bleibt»
In Ghanas Hauptstadt Accra liegt die grösste Elektroschrottdeponie Europas. Hier verbrennen junge Männer elektronische Geräte, um an verwertbares Metall zu kommen. Der Umweltingenieur Mathias Schluep, 50, zeigt die Kehrseite der Konsumgesellschaft. SRF begleitet ihn nach Accra, wo er zeigt, wie er eine nachhaltige Recyclingindustrie aufbauen will.

The future of music is Sustainable Music

Tatyana Stevens

Interview with Tanya Stevens www.bettergreendesign.com