close
C PAS FINI – 7 Fragen an Lara Schroeter 

C PAS FINI – 7 Fragen an Lara Schroeter 

Was hat Sie dazu inspiriert, einen Film über die Räumung einer Besetzung in der Waadt zu machen?

Ich war persönlich an dieser Besetzung beteiligt, weil mir der Kampf gegen den Beton-Riesen und Menschenrechts-Missachter Holcim (ehemals Lafarge-Holcim) im Kontext des Klimanotstandes wichtig erscheint. Zum einen stellten wir uns vor Ort der Expansion des Steinbruches entgegen, in dem Kalkgestein abgetragen wird, das direkt in der Fabrik in Eclépens weiterverarbeitet wird. Ziel der Besetzung war aber auch eine allgemeinere Sensibilisierung auf die Klimaschädlichkeit der Zementindustrie, die über 3x mehr Treibhausgase verursacht als der Flugverkehr. Vieles an dieser Erfahrung hat mich stark geprägt. Zum einen die Art, wie auf diesem Hügel das Zusammenleben gestaltet wurde, zu sehen, welche Möglichkeiten ziviler Ungehorsam bietet; wie viel man gemeinsam erreichen kann. Zum andern war auch die Reaktion des Staates auf unseren – von sehr vielen Instanzen als legitim eingestufter – Widerstand und die erlebte Repression sehr einschneidend. So habe ich mir vorgenommen, einen Teil dieser Geschichte in Form eines Filmes weiter nach draussen zu tragen. Ich wollte diese Erfahrung zugänglich machen für Menschen, die nicht dabei waren und oftmals Mühe haben nachzuvollziehen, was es mit einem Menschen macht, Gewalt zu erfahren, weil man sich aus einer Not heraus für die eigenen Werte eingesetzt hat.

Wie haben Sie die fünf Aktivist*innen ausgewählt, die in Ihrem Film ihre Erinnerungen teilen?

Die interviewten Menschen sind Freund*innen von mir. In den 2 Jahren nach der Räumung bin ich mit vielen Menschen von der ZAD de la colline in Kontakt geblieben und habe so die Prozesse miterlebt, die sie in der Zeit durchgemacht haben. Ich fand die Auseinandersetzung mit dem System und seinen Institutionen, aber auch mit Aktivismus, Strategien und der Psyche von Aktivist*innen höchst spannend. Als ich mich entschieden habe zu drehen, habe ich unter meinen Freund*innen rumgefragt, wer bereit wäre, mit mir ein Gespräch zu diesen Themen zu führen und nochmals in die Räumungserinnerungen einzutauchen. So sind die 5 Protagonist*innen zusammengekommen.

Wie war die Zusammenarbeit mit der Kamerafrau Sara Furrer und der Cutterin Morgane Frund?

Für die Zusammenarbeit im Team bin ich sehr dankbar. Sara Furrer ist eine fantastische Kameraperson und hat viel Dreherfahrung mitgebracht. Das hat in der Kommunikation zwischen uns beiden stark geholfen. Ich stand beim Dreh fast immer neben ihr, so haben wir zusammen Bilder gesucht und Entscheidungen getroffen. Auch Arlind Sermaxhaj hat geniale Arbeit geleistet mit dem Ton, sowohl auf dem Set als auch im Sounddesign. Er hat sehr aktiv mitgedacht und Verantwortung übernommen für den Ton, der eine grosse Wichtigkeit hat in diesem Film, um die Bedrohung, die von diesem Steinbruch ausgeht, spürbar zu machen. Morgane hat eine sehr, sehr wichtige Rolle gespielt in den 6 Schnittwochen. Sie kam mit einem frischen Blick zum Projekt dazu und hatte zugleich sehr tiefes Verständnis für die Thematik und meine Haltung. Wir haben gemeinsam am Schnittpult die Schwerpunkte und Dramatik erarbeitet, das war keine leichte Aufgabe. 

Welche Herausforderungen hatten Sie bei den Dreharbeiten und der Postproduktion?

 Eine Herausforderung war auf jeden Fall, dass die Justiz die ZADist*innen kriminalisiert und diese anonym bleiben müssen. Während des Drehs haben wir noch nach Wegen gesucht, sie anonym zu filmen, was mir aber vom visuellen Vokabular her nicht entsprach. Das Problem hat sich im Schnitt schnell gelöst, als wir gemerkt haben, dass die Stimmen stark genug sind, um die Botschaft zu tragen. Dadurch, dass der Fokus so stark auf dem Ton und den Stimmen (und somit den Untertiteln) liegt, mussten wir damit extrem präzise arbeiten. Wir haben Stunden damit verbracht, Sprechpausen zwischen den Sätzen um Millisekunden zu verlängern, damit genug Zeit ist, um die Untertitel zu lesen. Und Arlind hat im Sounddesign abermals Stunden damit verbracht, Vogelstimmen zu entfernen oder hinzuzufügen, um diese Löcher zu flicken.

Wie haben Sie die Musik von Darah Rosenthal in Ihren Film integriert?

Von Darah hatte ich mir etwas „Archaisches mit Trommeln“ gewünscht, was sich gut mit der Geräuschkulisse des Steinbruches verbindet und hilft, Dynamik in gewisse Szenen oder Übergänge zu bringen. Sie hat meine etwas vagen Wünsche sehr kreativ umgesetzt und Vorschläge gebracht, bis wir das hatten, was mit allem anderen zusammen gestimmt hat. 

Was möchten Sie mit Ihrem Film bewirken oder vermitteln?

Ich möchte in erster Linie Verständnis und Empathie schaffen für Menschen und Entscheidungen, die von Vielen vorschnell als „zu radikal“ verurteilt werden. Ich möchte aufzeigen, wie viel Menschlichkeit, Verletzlichkeit und beste Absichten da dahinterstecken. Und ich wünsche mir, dass dies auf eine Weise zu Menschen durchzudringen vermag, die macht, dass ein nächstes Mal weniger schnell und hart geurteilt wird. Sodass zukünftig tendenziell eher mehr als weniger am selben Strang gezogen wird.

Wie war die Erfahrung, Ihren Film an den Kurzfilmtagen Winterthur zu präsentieren?

Die Festival-Premiere in Winterthur war eine spannende Erfahrung. Leider lief der Film jedoch nur einmal und es gab keine Gelegenheit fürs Publikum mitzudiskutieren. Es ist mir schon sehr wichtig, dass dieser Austausch stattfinden kann. Zudem hat sich die Jury, die das Q&A geführt hat, stark auf filmische Aspekte konzentriert – in einem Mass, das ich nicht ganz proportional fand zu den aktivistischen Aspekten, die ich eigentlich ins Gespräch bringen möchte. Aber da muss man sich wohl manchmal fügen. Ich bin auf jeden Fall dankbar, wurde der Film gezeigt und bleibe gespannt auf die kommenden Festivals.

Facing the World’s Deadliest Natural Disaster | FULL DOCUMENTARY

It’s one of the deadliest natural phenomena on the planet. Tsunamis are so sudden and powerful that in a matter of a few hours they can destroy everything and disappear. Today, tomorrow, in a month or a year from now, somewhere on the planet, a series of huge waves moved by an incredible energy will submerge coastlines and may crush everything in their way. What can we do to ready ourselves against that natural disaster? How can we deal with it and protect ourselves better?

Das Jahr, in dem die Bäume zu weinen begannen

KI-generierte Kurzgeschichte ; Prompt-Engineering by @MyTreeTV

Links:

 C PAS FINI – Design & Kunst an der Hochschule Luzern. https://hub.hslu.ch/design-kunst/wwwerkschau/werke/schroeter-sermaxhaj/.

C PAS FINI – BA Video HSLU. https://bavideo.blog/film/c-pas-fini/.

C Pas Fini – swissfilms.ch. https://www.swissfilms.ch/de/movie/c-pas-fini/497C785C323640EBAFDC859867631FAA.

AI generated by BingChat

Rap-Battles und toxische Männlichkeit: Ein neuer Weg

Wahl-Prognosen und ihre Bedeutung